Pressemitteilung
Leserbrief zum Standpunkt „Der traut sich was“ (31.12.2011)
Als „geschätzter Leser“ finde ich den Standpunkt von Herrn König höchst interessant. Wurde mal berechnet, wie groß die Mehrheit einer CSU z.B. im Landkreis Neu-Ulm wäre, würde man das Wahlergebnis umlegen auf 100 Prozent Wähler? Da wird ganz schnell so manche polternde Mehrheit zur Minderheit und man könnte den Spieß umdrehen. Hypothetisch, ich weiß, weil über Mehrheit oder Minderheit in der repräsentativen, wie auch direkten Demokratie nur die entscheiden, die hingehen und mitmachen, sprich wählen.
Auch hier gilt: Wenn alle das Gleiche wollen, heißt das noch lange nicht, dass alle das Richtige wollen. Herr König bleibt schuldig zu erklären, was denn aggressive Minderheiten sind und welche (nicht legalen) Mittel eingesetzt werden, um Projekte zu verhindern. Mit illegalen Aktionen erreicht man nichts. Wenn jemand mit rechtsstaatlichen Instrumenten ein Projekt verhindern will, dann hat das nichts von aggressivem Blockierertum, sondern zeugt meist von wachem Bürgersinn, Rückgrat und Mut, der leider vielen Bürgern abgeht. Die Geschichte müsste uns auch lehren, dass notwendige und sinnvolle Veränderungen oftmals von einzelnen, d.h. wenigen Menschen und damit von Minderheiten ausgingen. Und das bleibt hoffentlich so, auch wenn man dafür von CSU-Landräten oder in Standpunkten abqualifiziert wird. Es lebe der „Wut-Bürger“.
Eingesandt von: Gabriela Schimmer-Göresz
ÖDP-Kreisvorsitzende Neu-Ulm
Osterberg/Weiler