Pressemitteilung
Debatte um "Ehrenrunde":
Hoffmann (ÖDP):"Bedingungsloses Vorrücken wünschenswert, aber mit dem gegenwärtigen Schulsystem nicht kompatibel!" Durchschnittsnote wäre derzeit besseres Kriterium
In der aktuellen Debatte um die Abschaffung der "Ehrenrunden" an bayerischen Schulen hält der Neu-Ulmer ÖDP-Landtagskandidat Ulrich Hoffmann den Verzicht auf den "Angstfaktor Sitzenbleiben" für durchaus wünschenswert. Mit dem gegenwärtigen Schulsystem sei dies jedoch derzeit nicht kompatibel. "Für einen Schüler ist es ohne Zweifel meist eine sehr schmerzliche Erfahrung, den vertrauten Klassenverband verlassen zu müssen. Generell wäre es besser, wenn das System Schule die Voraussetzungen dafür bieten würde, auf solche oft demütigenden Sanktionen verzichten zu können. Aber davon sind wir leider zumindest in Bayern meilenweit entfernt," so Hoffmann. "Das Ziel, möglichst allen Schülerinnen und Schülern in gleicher Weise gerecht zu werden,
bleibt in dem stark reglementierten bayerischen Schulsystem leider nach wie vor ein frommer Wunsch. Ob mit oder ohne Ehrenrunde - am Ende eines jeden Schuljahres sollte jeder Schüler gewisse Mindestanforderungen erfüllt haben, um fit für die nächste Jahrgangstufe zu sein. Für ein bedingungsloses Vorrücken bräuchte es dafür eine individuell ausgeprägte Lernförderung. Bei den derzeitigen Klassenstärken in allen Schularten ist dies aber kaum möglich. In den meisten anderen Ländern liegen die Klassenstärken deutlich unter denen in Bayern und Deutschland." Die ÖDP fordert deshalb seit langem, die Klassenstärken in allen Schulen auf 20 Schüler zu begrenzen. Die "Zweite Kraft für jede Klasse" [1] und größtmögliche Durchlässigkeit mit einer zweijährigen Orientierungsstufe im Anschluss an die Grundschule wären wichtige Bausteine für ein Schulsystem, das ein günstigeres Lernklima für Schüler und ein besseres Arbeitsklima für Lehrer schafft. "Wir können es uns nicht leisten, das so viele Kinder und Jugendliche mit Schule vor allem Erfahrungen von Entmutigung und Versagen verbinden," so Ulrich Hoffmann. "Unter den aktuellen Umständen sollte man sich aber zumindest von dem Modell lösen, dass das Vorrücken aufgrund einer oder zweier schlechter Noten gefährdet ist," so Hoffmann. "Viel schlüssiger wäre es dagegen, die Durchschnittsnote als Kriterium für das
Erreichen des Klassenziels heranzuziehen. Damit hätte jeder Schüler die Chance, dass gute Leistungen in anderen Fächern nicht einfach
unter den Tisch fallen."