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Antrag / Anfrage / Rede

Zum 30. Jahrestag des Super-Gau von Tschernobyl - ÖDP reicht Fragen zum atomaren Katastrophenfall ein

Am Dienstag, 26. April jährt sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal. Wären die Behörden heute auf eine Atomkatastrophe in Gundremmingen vorbereitet? Anläßlich der sich häufenden Störfälle in Gundremmingen will die ÖDP-Stadtratsfraktion in Weißenhorn durch einen ausführlichen Antrag im Stadtrat, der demnächst behandelt werden soll, einige Fragen geklärt wissen.
Die ÖDP-Stadträte Sabine Snehotta und Ulrich Hoffmann wollen wissen, wie die Alarmierung bei Stromausfall erfolgt und wie in einem atomaren Katastrophenfall die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln aufrechterhalten werden könne. Auch wenn ein genereller Schutz vor Verstrahlung nicht möglich sei, könne zumindest das Schilddrüsenkrebsrisiko durch rechtzeitige Einnahme von Jodidtabletten reduziert werden. „Wie sollen die rechtzeitig verteilt werden“, fragen Snehotta und Hoffmann.
Bei einer schweren atomaren Katstrophe könne man davon ausgehen, dass der Verkehr innerhalb und außerhalb der Stadt  zusammenbreche, möglicherweise auch die Stromversorgung. Wie kann Weißenhorn hier welche Fürsorge treffen, fragen die Stadträte.
Wie sollen die Kinder bei Atom-Alarm sicher aus Kindergärten und Schulen nach Hause kommen? Wer bereitet dies flächendeckend vor, die Schulverwaltung oder die Stadt? Welche Notunterkünfte stehen schnell zur Verfügung? Haben die Einsatzeinheiten und Krankenhäuser genügend Strahlenmessgeräte? Werden fehlende Geräte durch die Stadt beschafft? Ist eine Evakuierung überhaupt möglich und wie könnte sie organisiert werden? „Diese Fragen müssen endlich auf den Tisch und beantwortet werden. Das klingt zwar alles nach Horror-Szenario, aber die Gefahr ist real. Tschernobyl und Fukushima haben das gezeigt. Auch in Deutschland laufen noch mehrere Atomreaktoren. Wir dürfen das nicht einfach mit einer „Kopf in den Sand-Haltung“ achselzuckend hinnehmen“, fordern Snehotta und Hoffmann von der Weißenhorner ÖDP.
30 Jahre nach Tschernobyl sei „eine Überprüfung des atomaren Katstrophenschutzes mehr als berechtigt“. „Wir müssen die Gefahren realistisch betrachten, um die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Und das kann letztendlich nur bedeuten: schneller aus der Atomkraft aussteigen als geplant!“, so ÖDP-Stadträtin Sabine Snehotta.
 

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